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Dieses Modul fand im Sommersemester gemeinsam mit Bewohnern des Hauses St. Franziskus statt.
Für uns Schüler war es in vieler Hinsicht eine Bereicherung, das Schönste aber war, dass sich die Bewohner immer über unser Kommen freuten. Was den Umgang mit alten Menschen betrifft, haben wir auch manches dazugelernt. Anfänglich war bei manchen von uns die Unsicherheit groß: Soll ich in der Mundart, in der Umgangssprache oder in der Standardsprache reden? Was für ein Gesprächsthema ist angemessen? In welchem Ausmaß soll ich jemandem helfen und was können die Bewohner selbst tun? Welche Lautstärke ist bei wem angemessen?
Wir haben gelernt, immer auf jeden Einzelnen einzugehen, zu akzeptieren, wenn jemand keine Hilfe will oder für eine Einheit sagt, heute will ich einfach nur dasitzen und zusehen. Und Rollstuhlfahren können wir jetzt auch.
Wir haben gesehen, dass es im Alter die „kleinen Dinge“ sind, die Freude machen: Singen, Malen, Spielen, Backen, Erzählen und Zuhören. Die Offenheit der Bewohner, über ihr Leben im Seniorenheim und über ihr früheres Leben zu sprechen, hat uns überrascht.
Was wir heute singen und unsere Gitarrenbegleitung hat sie nicht besonders begeistert. Aber wir haben viele Lieder aus ihrer Schulzeit im Musikunterricht geprobt ( Wahre Freundschaft, Kein schöner Land, Nun ade, du mein lieb Heimatland,..) und lautstark und begeistert gesungen, gemeinsam gesungen. Auch alte Volkslieder ( In einem Polenstädtchen oder Lustig ist das Zigeunerleben) haben uns die Bewohner beigebracht – für viele von uns eine ganz neue Musikrichtung! Die musikalischen Highlights aber waren, wenn wir Instrumentalbegleitung hatten – ein herzliches Dankeschön an unseren Gitarrenlehrer Aaron Kroboth (Steirische Zieharmonika) und unseren Musiklehrer Mag. Andreas Deutsch, der uns bei den Marienliedern auf dem Keyboard begleitete.
Auch das gemeinsame Spielen machte allen Freude, seien es das Schnapsen oder Brettspiele gewesen. Von den Aktivitäten her orientierten wir uns an den Jahreszeiten und Feiertagen: Zu Ostern bemalten wir Eier, bastelten für den Osterstrauch und backten Osterstriezel. Dabei zeigten uns die Bewohnerinnen verschiedene Techniken des Osterstriezel-Flechtens: mit 3 und 4 Strängen. Und unsere Mitschülerin Elisabeth überrascht uns damit, dass sie mit 6 Strängen einen Zopf flechten konnte. Vor Muttertag backten wir Blätterteigherzen und malten Marienbilder aus, was – wie man auf einem der Fotos sieht- auch den Jungen Freude machte.
Das gemeinsame Kochen war immer gern gesehen. Beim Salzstangerlbacken sahen wir, dass es viele Möglichkeiten des Wickelns gibt und beim Strudelbacken entwickelten wir uns zu wahren Meistern. Man konnte durch den ausgezogenen Strudelteig mehr als Zeitunglesen! Die Krautstrudel war den Bewohnern das Liebste, aber auch Topfen- und Apfelstrudel schmeckten. Die Backzeiten nutzen wir für Gespräche, Märchenrätsel und Bewegungsspiele (z.B. Alles was Flügel hat, fliegt).
Wir bedanken uns bei den BewohnerInnen für ihr Vertrauen, für die Erkenntnis, dass man auch mit 93 noch topfit und lebenslustig sein kann, für so manche Lebensweisheit, für die Weitergabe ihres Wissens und für die Freude in ihren Gesichtern, wenn wir donnerstags immer kamen. Wir haben mehr bekommen, als wir gegeben haben.