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Der naturwissenschaftliche Zweig der 6an Klasse nimmt am 07.02.2019 an einem Workshop bei Güssing Energy Technologies teil.

Dass Physikunterricht nicht nur der Erwerb von Fachwissen auf literarischer Basis ist oder durch den eigenen Klassenlehrer direkt in Schulklassen erfolgen muss, konnten die Schülerinnen des Naturwissenschaftlichen Zweiges des BORG Güssing am 07.02.2020 unter der Begleitung ihres Physiklehrers Heintje Unger im Rahmen einer Exkursion zum Forschungsbetrieb GET (Güssing Energy Technologies, Mitglied der ACR) erfahren. Diese Kooperation zwischen Schule und Forschung gibt es nun seit 2 Jahren und bietet den naturwissenschaftlichen Jugendlichen des BORG die Möglichkeit, Blicke hinter die Kulissen einer Forschungseinrichtung zu werfen und mehr über die Rahmenbedingungen, die es dabei gibt, zu erfahren.
Außerdem können interessierte SchülerInnen ihre Vorwissenschaftliche Arbeit, die ein wichtiger Fachteil der Zentralmatura darstellt, in Zusammenarbeit mit GET und ihrem Betreuer der Schule erarbeiten.
Zurück zum Workshop. Nach der Vorstellung des Forschungsinstituts GET (ACR) wurde das Prozedere von Forschungsidee bis hin zur Umsetzung und Finanzierung anhand von 2 konkreten Forschungsaufträgen in groben Zügen präsentiert. Wie lange und intensiv ein derartiger Prozess bei realen Projekten sein kann, verwunderte dabei so manchen Schüler bzw. Schülerin.
Nun kamen die Schüler zum Hauptakt ihres Schulausfluges. Experimente, die mangels technischer Ausstattung im herkömmlichen Schulbetrieb im Unterricht nicht durchgeführt werden können, konnten nun in Zusammenarbeit mit dem Institutsleiter DI (FH) Klaus Paar und DI (FH) Markus Goritschnig durchgeführt werden. Dabei wurden stets zuerst Berechnungen durchgeführt und im Anschluss wurden die Rechenergebnisse dann anhand praktischer Experimente verifiziert. Für die SchülerInnen war die Erkenntnis, dass diese Berechnungen so gut mit den Ergebnissen der Versuche übereinstimmten, eine durchaus eindrucksvolle – und auch die „ewige“ Frage „Wozu braucht man schon Mathematik im Leben?“ – wurde dadurch klar und deutlich beantwortet.
Ein sehr imponierender physikalischer Versuch zeigte dann die Kraft unseres Umgebungsluftdrucks. So wurde ein stabiles Metallfass, aus welchem die Luft aus dem Innenraum abgepumpt wurde, allein durch die Kraft des Luftdrucks zur Implosion gebracht. Die Berechnungen, die auch bei diesem Experiment zuvor von den SchülerInnen getätigt wurden, ergaben eine Belastung von Sage und Schreibe 80 000 Newton, mit der die Luft auf die Fassoberfläche drückte, was ca. der Last eines 8 Tonnen schweren LKWs entspricht. Diese Bilder und Effekte haben bei den Workshop-TeilnehmerInnen sicherlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Abschließend kann festgestellt werden, dass die SchülerInnen im Rahmen dieses Projektes großartige Einblicke in die Welt der Wissenschaft und Forschung nahe und aktiv erleben durften und verschiedenste noch offene Fragen von den Mitarbeitern der Firma GET mit hoher Professionalität beantwortet werden konnten. Dass dieses Projekt Anklang bei den SchülerInnen gefunden hat, zeigt die Tatsache, dass sich schon jetzt einige SchülerInnen des BORG um Ferialpraktikumsplätze für die kommenden Sommerferien bei GET beworben haben, wo sie hoffentlich noch intensiver Kontakt mit Forschungsinhalten machen werden.